Sonntag, 25. Januar 2015

Miese Bezahlung

http://www.soziale-berufe-aufwerten.de/

Wer in der Behindertenhilfe im Wohnbereich tätig ist, arbeitet zu Zeiten, wo andere entweder noch schlafen, so langsam Feierabend machen oder ihrem Freizeitvergnügen nachgehen.

Wie so ein Frühdienst aussieht, habe ich ja bereits beschrieben. Spätdienst heißt von 14:00 Uhr bis 22:00 Uhr arbeiten. Und natürlich an Wochenenden und Feiertagen.

Ja, richtig, es gibt Zuschläge. Diese sollten eine Entschädigung dafür sein, dass man arbeitet während andere frei haben und man auf Wochenendausflüge mit Familie oder Freunden so wie Parties am späten Abend oft verzichten muss. Aber eine Entschädigung ist das nicht!

Wer heute nach 20jähriger Tätigkeit in der Behindertenhilfe bei einem kirchlichen Träger im Ruhestand ist, erhält mehr Rente als ein junger Kollege, der seit 5 Jahren bei demselben Träger in Vollzeit beschäftigt ist, an Monatslohn bekommt. Das glauben Sie nicht? Ich kenne beide Seiten. Halten wir doch mal Rentenbescheid und Lohnabrechnung nebeneinander.

Das ist aber noch nicht alles. Vollzeitbeschäftigung wird bei den kirchlichen Trägern gar nicht mehr so gerne gesehen. 78% oder 75% einer Vollzeitstelle sind eher die Regel, um eine Beschäftigung in Vollzeit können die meißten nur noch betteln. Zusammen mit den Zuschlägen und dem Bekleidungsgeld des Arbeitgebers kommt eine Fachkraft gerade mal so über die Runden.

Das Bekleidungsgeld kann man als solches gar nicht verwenden, dafür ist die Gesamtsumme einfach zu wenig. Da ist es in der Regel nötig, sich einen Nebenjob zu suchen. Diesem dann auch nachgehen zu können, steht auf einem anderen Blatt. Erstens muss der Hauptarbeitgeber diesem zustimmen und es kommt tatsächlich vor, dass er das nicht tut. Und zweitens verlangen beide Arbeitgeber die Flexibilität ihres Arbeitnehmers.

Was da unterm Strich dann (nicht) in die Rentenkasse fließt, muss ich ja nicht extra schreiben. Diese drohende Altersarmut, über die in Talkshows so viel diskutiert wird, tja woher kommt die blos?

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